22. September bis 28. September 2019

Wir hatten dieses Jahr noch ein paar Tage Urlaub übrig und entschieden uns eine Inselrundreise über Rügen zu unternehmen. Leo wollte ja schließlich auch noch mal raus und einen richtigen Urlaub hatten wir mit ihm ja bisher auch noch nicht unternommen.

Was wir uns alles angesehen haben und wie wir es dort fanden, haben wir euch in diesem Beitrag zusammen gefasst.

Adventure Northside

Sellin und Thiessow

Karls Erdbeerhof

Baumwipfelpfad

Ruinen von Prora und Feuersteinfelder

Sassnitz, Schloßruine Dwarsieden und Hafen von Glowe

Nationalpark Jasmund und Königstuhl

Kap Arkona

Strahlsund und seine Museen

Heimfahrt

 Adventure Northside und Einfachmalmachen

An dem Wochenende, an dem wir starteten, war die Adventure Northside am Gut Basthorst in der Nähe von Hamburg. Wir hörten von Freunden, dass sie dort sein würden und so planten wir spontan etwas um und fuhren zur Messe. Das spontan sein ist definitiv ein Vorteil wenn im Bulli das Bett mitfährt.

Adventure Northside

Um am Sonntag nicht ganz so früh aufstehen zu müssen, fuhren wir bereits am Samstagabend Richtung Hamburg. In der Nähe von Hildesheim fanden wir, dank einer bekannten Stellplatzapp, ein lauschiges Plätzchen für die Nacht.

Sonntag gegen Mittag trudelten wir dann bei dem Gut ein und trafen Anne und Stefan alias die Nordlichter. Zusammen gingen wir los. Als erster Pflichtpunkt stand ein Besuch bei dem Stand von Andy und Jens von Einfachmalmachen auf dem Programm.

Einfachmalmachen ist ein Projekt, in das Andy und Jens viel Herzblut investieren. Die beiden organisieren kleine Abenteuerrallyes und sammeln dabei Spendengelder für die Stiftung Kinderherz. Um sich und ihr Projekt bekannter zu machen, hatten sich die beiden einen Stellplatz auf der Messe gesichert.

Adventure Northside Einfachmalmachen

adventure Northside einfachmalmachen Stand

Auf der Messe gab es alles rund um Thema Offroad – Trucks, Pick up Kabinen, Ausbauer, Innenausbau, Zubehör, Outdoor-Equipment und vieles mehr. Neu war das Thema Van-life, Privatpersonen konnte ihre Autos ausstellen. Das war auch einer der Hauptgründe warum wir zu der Messe wollten, ein Ausbauideen für den Bulli finden. Leider waren aber am Sonntagmittag die meisten schon wieder abgereist und wir mussten mit den „offiziellen“ Ausstellern vorlieb nehmen. Das ein oder andere Interessante konnten wir trotzdem begutachten. Die meiste Zeit verbrachten wir dann bei Einfachmalmachen. Am Ende des Tages halfen wir noch beim Abbau und gingen danach noch mit Anne und Stefan essen und machten uns weiter auf den Weg Richtung Rügen. Wir fanden ein lauschiges Plätzchen an einem kleinen See.

Leo am See

Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf die letzten Kilometer Richtung Rügen. Wir überfuhren die Rügenbrücke und freuten uns auf die Insel. Auf der Insel angekommen mussten wir erstmal einen Plan machen wo wir zuerst hinwollten.

Rügenbrücke

Sellin und Thiessow

Wir entschieden uns für die Seebrücke in Sellin. In dem Örtchen fanden wir tatsächlich einen Parkplatz ohne Parkgebühr und so machten wir uns auf den Weg. Wir schlenderten durch den Ort und machten einen Abstecher zur Seebrücke. Wirklich hübsch anzusehen.

Seebrücke Sellin

 

Weiter ging es nach Thiessow. Unser Schlafplatz für den Tag. Wir fuhren auf einen Campingplatz - nach zwei Tagen freistehen wurde es mal wieder Zeit für eine Dusche. Die Dame an der Rezeption war sehr nett und kringelte uns auf der Karte unseren Stellplatz ein. Wir bezogen unser Nachtquartier und gingen dann nochmal los. Wir besuchten den Ort und gingen zum Strand.

Wir am Strand bei Thiessow

Sonnenuntergang Thiessow

Am nächsten Tag hatten wir Glück und konnten noch ein paar Brötchen im Campingplatzladen abstauben, normalerweise müssen die vorbestellt werden. An dem Morgen gab es aber so noch welche. Danach besuchten wir den wohl "schönsten Markt auf Rügen" im Hafen. Der Markt ist immer Dienstag und Donnerstags in den Sommermonaten. Dort gibt es frische und regionale Produkte. Es gab viel zu entdecken und zu schlemmen. Wir deckten uns mit frischem Holzofenbrot und leckerem Butterkuchen ein. Frischen Ostseefisch gab es leider nicht :-( 

Karls Erdbeerhof

Nachdem wir genug gestöbert hatten zog es uns weiter. Unser nächster Halt war Karls Erdbeerhof in Zirkow. Wer noch nie dort war und irgendwann mal in der Nähe ist, sollte auf jeden Fall dort vorbei schauen! Ein Spaß für große und kleine Kinder. Wir machten so gut wie alles: Reifenrutsche, Affenschaukel, Streichelzoo, überall drauf/drüber/drunter klettern und natürlich ein Besuch im angrenzenden Maislabyrinth. Ihr solltet immer zusammenbleiben, auch wenn man denkt, dass man sich an der nächsten Kreuzung wieder trifft, klappt das trotzdem nicht immer !  Wir hatten uns einmal verloren, als Dirk in die eine und Jana die andere Richtung gegangen ist um sich am Ende wieder zu treffen. Die zwei Wege haben leider nicht wieder zusammen geführt. Aufgrund mobiler Kommunikationsmöglichkeiten haben wir uns dann doch wieder gefunden ;-)

Karls Erdbeerhof Reifenrutsch Karls Erdbeerhof Kletterbäume Maislabyrinth Karls Erdbeerhof

Als wir uns ausgetobt hatten besuchten wir noch den riesigen Hofladen und probierten uns einmal quer durch. Der Erdbeersecco hatte es Jana angetan und so musste eine Flasche mit nach Hause genommen werden.

Baumwipfelpfad

Wir entschieden uns Richtung Prora zu fahren. Am nächsten Tag wollten wir dem Baumwipfelpfad besuchen gehen.

Die Strecke dorthin führte uns etwas querfeldein. Schonmal ein kleiner Offroadeinsatz für Leo. 

VW T6 4 Motion im Wald VW T6 4 Motion im Wald

Unser Nachtquartier bezogen wir in der Nähe von Prora. Der Stellplatz war gut bewertet und war recht vielversprechend. Für Wohnmobile wahrscheinlich auch ganz schön, aber für uns mit Leo nicht ausreichend. Zu wenig Duschen, zu wenig Toiletten, teure Brötchen und teurer Stellplatz sowie noch nicht mal die Möglichkeit sich die Haare in der Dusche föhnen zu können. Dies waren alles keine Gründe für eine positive Bewertung unserseits. Preis-Leistung hat in unseren Augen einfach nicht gepasst.

Am nächsten Morgen besuchten wir den Baumwipfelpfad. Der Eintrittspreis war in Ordnung, der Parkplatz recht teuer. Es gab viel zu entdecken, auch einige Stationen die bei dem man viel Wissenwertes über den Wald lernen konnte. Das Wetter war uns leider nicht so hold und so blieb uns eine schöne Aussicht von dem Turm leider verwehrt. Bei schönem Wetter kann man bestimmt Meilenweit über die Insel gucken.

Baumwipfelpfad Rügen Baumwipfelpfas Rügen Eiche Aussicht Baumwipfelpfad Rügen

die Ruinen von Prora von die Feuersteinfelder

Als Nächstes besuchten wir die Ruinen von Prora, zumindestens das was von den Ruinen noch übrig war. Der meiste Teil ist oder wird momentan renoviert. Der Komplex trägt seinen Namen „Der Koloss“ definitiv nicht umsonst. Von dort machten wir noch einen Abstecher zu den Feuersteinfeldern. Wir durchwanderten das Naturschutzgebiet „schmale Heide“ auf der Suche nach den Feldern. Nicht lange ließen sie auf sich warten und wir standen mittendrauf. Schon wirklich beeindruckend so viele Feuersteine auf einem Haufen zu sehen. Den Rückweg nahmen wir durch den benachbarten Kiefernwald und konnten dort einige merkwürdige Kiefern entdecken. Schnell war klar, dass es sich hier um eine Kieferharz-Plantage handelte. Bis Mitte der 90er Jahre wurde in der ehemaligen DDR Harz selber gewonnen, bis es schlussendlich aufgrund von Unwirtschaftlichkeit eingestellt wurde.

Ruinen von Prora Ruinen von Prora Feuersteinfelder Rügen

Sassnitz, Schloßruine Dwarsieden und Hafen von Glowe

Unser Route führte uns weiter nach Sassnitz. Doch bevor wir den Ort erkundeten machten wir einen Abstecher zu der Schloßruine Dwarsieden. In dem ehemaligen Park, der später als Militärgebiet genutzt wurde, gab es viel zu sehen.

Schloßruine Dwarsieden Schloßruine Dwarsieden

Wir besuchten den Hafen in Sassnitz, immer noch auf der Suche nach geräuchertem Ostseefisch. Hier gab es jede Menge Fischbuden, aber leider nicht das, was wir suchten. Also entschieden wir uns Fisch essen zu gehen. In Glowe fanden wir mit unserem Bulli einen schönen Stellplatz direkt am Hafen und in dem Dorf auch ein schönes Restaurant, wo wir dann unseren Ostseefisch bekommen haben :-) Als Camper am Stellplatz kann man sogar die sanitären Einrichtungen des Hafens mit nutzen. Super sauber, aber ein paar Meter zu laufen. Der Hafenmeister ist auch total nett. Hier kann man gut eine Nacht verbringen.

Nationalpark Jasmund

Wenn man schon einmal auf Rügen ist, dann ist ein Besuch bei dem Königstuhl, dem großen Kreidefelsen, fast obligatorisch.

Wir fanden einen Parkplatz in der Nähe von Lohme, der tatsächlich kostenlos war und liefen den Hochuferweg durch den Nationalpark Richtung Königstuhl. Auf unserem Weg konnten wir immer wieder einen Blick auf das Meer erhaschen. Ca. auf der Hälfte der Wegstrecke kommt man am Stubbenhorn vorbei, hier hat man eine schöne Aussicht auf das Meer. Am Königstuhl angekommen waren wir erstmal von der Masse der Besucher überrascht. Im Wald waren wir die meisten Zeit alleine unterwegs gewesen. Der Besucherzentrum am Königstuhl hat laut Internet einiges zu bieten und scheint auch für Kinder interessant zu sein. Wir wollten lediglich auf die Aussichtplattform des Königstuhl, doch leider hätten wir dafür den gesamten Eintrittspreis von 9,50 zahlen müssen. Darauf hatten wir ehrlich gesagt keine Lust und gingen weiter zur Victoriasicht. Nach ein paar Minuten Gehzeit erreichten wir den Aussichtspunkt und mussten erstmal Schlange stehen um auf die kleine Plattform zu kommen. Wir machten ein paar Bilder und ein Selfie und gaben den nächsten die Chance einen herrlichen Blick auf das Meer und den Königstuhl zu werfen. Am Rückweg nahmen wir ein anderen Weg und wanderten gemütlich durch den alten Buchenwald.

Aussicht Felsen Rügen Königsstuhl Rügen
Kreidefelsen Rügen Buchenwald Nationalpark

Kap Arkona

Heute gönnten wir uns die komplette Touri Dröhnung und sind weiter Richtung Kap Arkona gefahren.

An dem schmalen Stück zwischen Glowe und Juliusruh mussten wir noch einen Halt machen. Jana hatte noch nicht genug Meer gehabt und wollte wenigstens mal die Füße in das kalte Nass stecken. Der Strand an der Stelle ist wirklich schön und wir verbrachten einige Zeit am Meer.

Lück op Jöck am Strand Rügen 2019

In Juliusruh hielten wir noch zu einem verspäteten Mittagessen. In dem Ort gibt es Räucherrei und so bekamen wir auch endlich unseren geräucherten Ostseefisch. Wir aßen sehr leckeren Dorsch, nicht ganz günstig, aber wirklich gut. Wir nahmen uns auch noch ein Stück Scholle mit in den Bulli für später.

Am Kap Arkona angekommen suchten wir uns einen Platz auf dem riesigen Parktplatz und ahnten schon was uns gleich erwarten wird. Mit der Bimmelbahn fuhren wir zum Kap. Die Bahn ist preislich oke und recht kurzweilig. Am Kap angekommen waren wir irgendwie enttäuscht. Meer war so richtig nicht zu sehen und für den Leuchtturm sollten wir schon wieder Geld bezahlen. Wir bummelten so durch die Gegend und fuhren bald wieder zurück Richtung Parkplatz.

Den Erlebnishof, an dem die Bimmelbahn auch hält, haben wir links liegen gelassen. Wir konnten dem Ganzen so gar nichts abgewinnen und waren froh als wir wieder bei Leo waren.

Kap Arkona

Strahlsund und seine Museen

Da wir früher als erwartet zurück waren, entschieden wir uns für die Fahrt nach Stralsund. Wir machten einen recht neuen Stellplatz ausfindig und machten uns auf den Weg. Für die Wittower-Fähre waren wir leider schon zu spät dran und so mussten wir wieder den Weg zurück über Glowe und Liezow nehmen.  

Der Wohnmobilstellplatz liegt etwas abseits von Strahlsund und ist nichts um nochmal einen kurzen Bummel durch die Innenstadt zu unternehmen. Ansonsten bietet er saubere Toiletten und Duschen und je nach Belegung gibt es noch ein Extra Toilettenhaus.

Am Freitagmorgen packten wir unsere 7 Sachen zusammen und fuhren wieder Richtung Rügen, auf der Insel Dänholm gibt es das Natineum, ein kleines Museum über Fischerei, Meeresforschung und div. Sonderausstelunngen. Dessen Besuch ist kostenfrei bzw. gegen Spende. Das Museum ist wirklich interessant und man kann einiges Neues lernen, gerade was Meeresforschung angeht. Dort steht sogar ein Forschungsuboot, in welches man klettern kann.

In der Innenstadt fanden wir dann einen gescheiten Parkplatz für unseren Bulli und gingen zu Fuß Richtung Ozeaneum. Wir buchten die Kombi Karte mit dem Meeresmuseum zusammen.

Das Ozeaneum ist wirklich schön. Es gibt viel zu sehen und einiges zu lernen. Wusstet ihr, dass es in den Meeren immer lauter wird und dadurch die Meeresbwohner Probleme bei der Verständigung und Orientierung bekommen ? Eigentlich total logisch,  nur bisher hatten wir uns darüber noch nie Gedanken gemacht… Das Museum an sich gibt es noch nicht so lange und ist recht modern. Es gibt auch ein paar Mitmachstationen und auf dem Dach leben Pinguine.

Das Meeresmuseum ist auch wirklich interessant. Es gibt jedoch einige Themen die sich mit dem Ozeaneum überschneiden. Im Großen und Ganzen sind die Exponate etwas in die Jahre gekommen und teilweise Statistiken überaltert, dennoch hat sich unserer Meinung nach der Besuch dort gelohnt.

Die Innenstadt von Strahlsund ist schön und heimelig. Im Sommer kann man hier bestimmt super in einem der zahlreichen Cafes sitzen und das Leben genießen.

Ozeaneum Strahlsund Meeresmuseum Strahlsund Ozeaneum Strahlsund

Heimfahrt

So viel Kultur reichte uns für den Tag und wir entschieden schonmal langsam wieder Richtung Heimat zu fahren, damit am nächsten Tag die Strecke nicht so lang werden würde. Etliche Kilometer hinter Strahlsund machte Leo auf einmal auf sich aufmerksam. Die Luft in einem Rad war nicht so wie sie sein sollte. Also fuhren wir die nächste runter und checkten bei der Tankstelle den Reifendruck. Dirk sah den Übeltäter sofort. Wir hatten uns eine Schraube in den Reifen gefahren. Jetzt war guter Rat teuer – Freitagnachmittag 17:00 Uhr. An der der Tankstelle war kein Mechaniker mehr anzutreffen, also Luft drauf und ab zurück nach Strahlsund. Bei einer bekannten Werkstattkette konnte uns leider auch nicht geholfen werden, die Mechaniker waren auch schon im Feierabend. Der nette Verkäufer packte nochmal etwas Luft auf den Reifen, der mittlerweile schon recht laut seine Luft verlor, und wir fuhren weiter. Im Internet hatte Jana in der Zwischenzeit eine Werkstatt ausfindig gemacht, die angeblich bis 19.00 Uhr auf hat. Wir fuhren einfach auf den Hof und Dirk ging rein um zu fragen ob sie uns helfen können. Der Chef war sehr zuvorkommend und schob uns noch dazwischen. Der Mechaniker reparierte unseren Reifen und wir konnten den Abend wieder weiter ziehen. Da es mittlerweile nach 19.00 Uhr war, hatten wir keine Lust noch groß weiter zu ziehen und fuhren zu dem altbekannten Stellplatz der vorherigen Nacht. Nach einem schnellen Abendessen legten wir uns zeitig hin um am nächsten Morgen zeitig den zweiten Versuch der Heimfahrt zu versuchen.

Der zweite Versuch glückte und wir kamen ohne weitere Schäden wieder zu Hause an.

Urlaub machen mit Leo war wirklich schön. Ein Ausbau ist aber zwingend erforderlich, weil wir ständig nur am räumen und suchen waren.

Wir freuen uns auf jeden Fall schon auf die nächste Tour :-)

Rügen ist auf jeden Fall eine Reise wert. Außerhalb der Saison ist es zwar zu kalt zum Baden aber man hat die Campingplätze und Strände weitesgehend für einen alleine. Wenn man etwas schaut, kann man auch durchaus den ein oder anderen Euro sparen und ob man sich die Touri Hot Spots antut, kann ja jeder für sich selber entscheiden ;-)