Es hieß mal wieder früh aufstehen in Petrozavodsk. Alle Sachen aus dem Hotelzimmer zusammenraffen und wieder in Günta verstauen.
Im Reservekanister auf dem Dach hatten wir noch 20 Liter Benzin aus Finnland, den haben wir noch in den Tank gefüllt.
Mit dem vermutlich besseren Benzin läuft Günti auch wieder sauber beim Starten. Und schon konnte es weiter gehen Richtung St. Petersburg.

Bisher waren wir in Russland als Rallye Konvoi unterwegs. Jedoch wollten die anderen Rallye Teams noch etwas länger schlafen und so haben wir uns alleine auf die ca. 400 km aufgemacht, um etwas mehr Zeit in der Stadt zu haben. Der Verlauf der Straße wurde aber auch nicht spannender je näher wir Richtung St. Petersburg kamen.
Die Straße führte weiter durch den riesigen Wald, der bestimmt viele Geheimnisse und schöne Fleckchen bereithält, die aber leider nicht von der Straße ersichtlich sind.
Also bleiben wir bei unserem Fazit: eine anstrengende Strecke zum Fahren, weil sich keine sichtbare Abwechslung ergibt und man dauerhaft durch einen Tunnel von Bäumen fährt.

Das Einzige was einen auf der Strecke wachhält, ist die Angst von einem der verrückten Auto- oder LKW-Fahrer abgeschossen zu werden.



Aber auch die Strecke haben wir ohne Probleme geschafft. Auf dem Weg zum Hotel haben wir einen unserer drei Autobahnjoker genutzt, um die Stadtautobahn nehmen zu können.

Unser Hotel liegt direkt neben dem Stadion vom FC Zenith St. Petersburg. Ein Riesenklotz von Haus, das einen irgendwie an ein ehemaliges Gefängnis erinnert.Die Kommunikation an der Rezeption läuft auch nicht ganz einfach. Und so buchen wir das Zimmer direkt an der Rezeption über Booking.com und geben der Dame hinter der Theke nur unsere Reservierungsnummer.

Danach ging es mit der U-Bahn in die Innenstadt von St. Petersburg. Hier wollten wir als erstes unsere Tagesaufgabe erledigen. Dazu mussten wir den Beach Club "Dunes on Ligovsky" finden, dort ein paar Biere bestellen und dem Kellner dabei ein geheimes Erkennungswort mitteilen - der Kellner servierte unsere Getränke und dazu erhielten wir ein Baltic Sea Circle Aufkleber mit kyrillischen Buchstaben - Aufkleber ins Roadbook kleben und Tagesaufgabe erledigt.



Im Anschluss nutzten wir die Zeit, um uns die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Hier fassen wir uns etwas kürzer, denn es gab viel zu sehen und wir hatten nicht so viel Zeit. Eine Riesenmetropole mit viel Lärm und Stress auf der Straße. Jedoch gibt die Stadt ein ganz anderes Bild von Russland ab, als das, was wir bisher gesehen hatten, mit ihren historischen Gebäuden, Denkmälern und Kanälen.
Seitdem wir nach Russland reingefahren sind, hatten wir das Gefühl nicht mehr in Europa zu sein, die kleineren Städte (besonders Nickel ganz im Norden hinter der norwegischen Grenze) und Dörfer vermittelten uns den Eindruck in einer anderen Welt angekommen zu sein.

St. Petersburg ist viel moderner als der Rest, den wir bisher gesehen haben - es zeigt uns die krassen Unterschiede in Russland auf.

Beim Rundgang durch die Stadt haben wir uns Souvenirs gekauft und bei dem Straßenhändler aus unserer Sicht einen guten Preis ausgehandelt, später mussten wir dann aber feststellen, dass der Straßenhändler doch das bessere Geschäft gemacht hat. Der 100 Rubel-Schein, den er uns zurück gegeben hatte, stellte sich als Falschgeld raus... naja shit happens.

Zum Abschluss waren wir noch nach russischer Küche essen und trinken. "Nastrovje!!!". Mit guter Laune ging es aus dem Restaurant zurück auf die Straße direkt in einen Park.

Hier wollten wir versuchen eine paar unsere Rallyeaufgaben zu erledigen. Wir mussten noch unsere Dose Fisch aus Finnland tauschen. Und direkt beim 2. Versuch haben wir es geschafft, die Dose Fisch mit einem jungen russischen Studenten gegen ein schickes Halstuch mit Totenköpfen zu tauschen.

Eine weitere Aufgabe auf der Rallye ist es sich in eine Gruppe Einheimischer zu integrieren. Und so haben wir das bunte Treiben im Park beobachtet. Als sich eine Gruppe Schüler/Studenten im Park versammelten um Fotos für ihr Abschlussbuch zu machen, haben wir unsere Chance genutzt.
Wir werden in das russische Fotobuch der Abschlussklasse mit aufgenommen, dass wir keine Anzüge tragen, fällt auf dem Foto gar nicht auf....finden wir :-D.



Und weil es gerade so gut mit der Aufgabenerfüllung lief, haben wir uns noch der James Bond Foto Challenge gestellt. Hierbei galt es eine Russin anzusprechen, ob diese ein Foto im James Bond Style mit uns machen möchte.

Auch hier fanden wir im Park ein Mädchen das Englisch sprach und die Aufgabe mit uns erfüllt hat.

Im Anschluss ging es nach einem weiteren Bier mit der U-Bahn zurück ins Hotel. Der nächste Tag wartet schon ...

TAG 11: 394 KM - Fahrtzeit: ein Klacks - Stimmung: erwartungs"voll"